Ein Kaiserschnitt, medizinisch Sectio genannt, ist eine Bauch-OP. Daher gilt es hier besonders achtsam mit dir zu sein und deine Heilung mit Ruhe und wenig Belastung zu unterstützen. Worauf du bei der Narbenpflege nach einem Kaiserschnitt achten musst und was du dir Gutes tun kannst, darum geht es im Folgenden.
Tipp #1: Frisch nach der OP ist es empfehlenswert, so wenig wie möglich zu sitzen. Am Anfang ist es ohnehin sehr schmerzhaft zu sitzen, aber gerade die ersten Stillversuche werden doch häufig im Sitzen angeleitet oder durchgeführt. Das sind häufig viele Stunden am Tag. Deshalb versuche, um das Stillen herum, möglichst nicht zusätzlich zu sitzen. Dadurch wird auch erreicht, dass die Lymphflüssigkeit sich gut verteilt und nicht um die Narbe sammelt.
Tipp #2: Übe so wenig Druck wie möglich auf die Narbe aus. Das heißt auch, dass du auf Toilette nicht pressen solltest, sondern lieber ein Höckerchen nimmst, um dir den Stuhlgang zu erleichtern. In der Regel funktioniert das Pressen auch nicht gut – eine Art Schutz des Körpers vor zu starker Einwirkung.
Tipp #3: Nach fast jedem Kaiserschnitt schwillt irgendwann der Bereich oberhalb der Narbe leicht an. Es kann sich auch eine Art Krater bilden – also eine Vertiefung oder Einziehung der Narbe zwischen den zusammengenähten Hautschichten. Das ist erstmal kein Grund zur Sorge. Oftmals dauert es zwölf Monate, bis man absehen kann, wie die Narbe sich optisch ausgestaltet. Es reicht von ganz glatter Naht bis hin zu einer eingezogenen Naht – nicht jede Naht verheilt gleicht. Du kannst mit leichten Massage unterstützend einwirken.
Auch, wenn es für viele Mamas kurz nach dem Kaiserschnitt sehr unangenehm ist, die Narbe anzufassen, möchten wir dich ermuntern, zumindest an den Stellen, wo sich Lymphflüssigkeit oberhalb der Narbe staut, diese sanft mit den Daumen nach beiden Seiten ganz leicht auszustreichen. Von einer kräftigen Narbenmassage würden wir die ersten vierzehn Tage abraten. Du kannst auch mit zwei Fingern leicht um die Narbe kreisen – eine leichte Narbenpflege nach einem Kaiserschnitt.
Tipp #4: Für den Start nach Geburt können dir Arnika-Auflagen und regelmäßiges Kühlen bei der Narbenpflege weiterhelfen. Beim Kühlen solltest du auf Pausen achten, da du bei zu viel Kälteeinwirkung Probleme mit deiner Blase bekommen könntest. Verwende bitte Kühlpads mit einem Tuch drum herum. Gern kannst du das Motherlove Regenerationsspray auf eine Binde sprühen und an die Narbe legen. Oder benetze unsere MOX Wochenbett-Binden mit etwas Wasser oder Regenerationsspray, leg sie kurz ins Eisfach und lege dann die kühle Binde auf deine Narbe. Die Einbinde wird schneller warm als ein klassisches Kühlpad, wodurch du in empfohlenen Intervallen und schonend kühlst.
Tipp #5: Sofern du bei der Abschlussuntersuchung nach sechs Wochen warst und die Narbe gut verheilt ist, kannst du langsam mit intensiverer Narbenpflege anfangen und die Narbe mit einer Narbenmobilisation lockern: Heb dazu die Narbe etwas mit den Fingern an oder massiere sie etwas kräftiger, um Verklebungen und Verwachsungen in der Tiefe zu lösen.
Tipp #6: Schone dich! Ruh dich nach deinem Kaiserschnitt gut aus. Viele Frauen setzen sich unter Druck und möchten schnell wieder aktiv werden. Manche fühlen sich schlecht, weil sie ihr Kind nicht auf normalem weg gebären konnten. Manche Mamas denken sogar, man hätte es sich leicht gemacht oder nicht richtig geboren und dürfe sich deshalb nicht schonen. Das ist völliger Quatsch – jede Geburtsweise ist für den Körper anstrengend. Gerade nach einem Kaiserschnitt – einer Bauch-OP! – musst du dich gut um dich sorgen und dich zurücknehmen. Im schlimmsten Fall kann es zu Hämatomen und Entzündungen unterhalb der Narbe kommen. Es könnte daraufhin zu einer Folge-OP kommen. Dieser Heilprozess würde noch länger dauern und dich mehr fordern.
Lass dir lieber helfen, nimm dich zurück und heile – der wohl wichtigste Rat für die Narbenpflege nach einem Kaiserschnitt.